Der Bildungsbereich ist essenziell für die Entwicklung in unserem Landkreis

Dr. Monique Wölk:

Der Bildungsbereich ist für mich essenziell für die weitere Entwicklung in unserem Landkreis. Daher will ich ihn in den direkten Zuständigkeitsbereich der Landrätin holen. Zudem ist für die digitale Technik und Ausstattung der Schulen dringend eine Aufstockung der finanziellen Mittel nötig.

Eines meiner neu geklebten Plakatmotive rückt die dringend notwendige Sanierung des Humboldt Gymnasiums in Greifswald in den Blickpunkt. Das Gymnasium ist in der Trägerschaft der Stadt Greifswald, diese muss sich aber zur Finanzierung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen mit dem Landkreis abstimmen. Mittlerweile haben sowohl der Greifswalder Bauausschuss, als auch der Stadt- und Kreisbildungsausschuss den miserablen Zustand des Gebäudes vor Ort in Augenschein genommen. Dass etwas passieren muss, bestreitet niemand – doch passiert ist bisher nichts; denn unter anderem fehlt das Geld, um das Problem anzupacken. Das Humboldt Gymnasium ist ein gutes Beispiel dafür, welche konkreten Zukunftsinvestitionen in unserem Landkreis nottun.

Gerade im Bildungsbereich will ich mehr finanzielle Mittel einsetzen, um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in unserer Region zu unterstützen und ihnen die besten Bildungschancen zu bieten, die wir ermöglichen können. Für die in direkter Verantwortung des Landkreises liegenden Schulen – das sind die Gymnasien, Berufsschulen und Förderschulen – will ich daher nicht nur die Gebäude selbst in gutem Zustand und an die Bedarfe der Inklusion sowie an die Bedarfe moderner Lehr- und Lernmethoden angepasst wissen. Mein Ziel ist es, auch für eine moderne, an die digitalen Herausforderungen unserer Zeit angepasste Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln sorgen. Das heißt für mich:

*Anschluss an das Breitbandnetz mit entsprechender Geschwindigkeit, so dass mehrere Klassen/ Kurse gleichzeitig das Internet nutzen können,

*W-LAN an der Schule ermöglichen/ bereitstellen,

*Ausstattung der Schulen mit elektronischen Medien für die Nutzung im Unterricht finanzieren und beispielsweise Tablets und Smartboards (interaktive Tafeln) bereitstellen,

*zügige Umsetzung und finanzielle Unterlegung des Medienentwicklungsplanes für die Schulen im Landkreis; das derzeitige, mit Fördermitteln umgesetzte Pilotprojekt am Gymnasium Anklam ist ein wichtiger, erster Schritt um die digitale Infrastruktur an der Schule zu verbessern – das reicht aber bei weitem nicht aus und für die anderen Schulen im Landkreises liegen noch keine entsprechenden Konzepte, geschweige denn finanziellen Mittel vor.

Die notwendigen finanziellen Mittel für die IT-Ausstattung und die baulichen Maßnahmen können nur zu einem Teil über Fördermittel des Landes und des Bundes eingeworben werden. Daher will ich zusätzlich einen erheblichen Teil der im Landkreis erzielten Überschüsse, die bereits jetzt – ungeplant – erreicht wurden und zukünftig steigen werden, für die Sanierung und Ausstattung der Schulen verwenden.

Weitere Vorhaben, die mir für die zukünftige Entwicklung unserer Schullandschaft wichtig sind und für die ich beim Bildungsministerium M-V nachdrücklich eintreten werde, sind:

*eine Verringerung der Vorgaben für die Mindestklassengröße der Berufsschulen – Dadurch könnte die Berufsschulausbildung für mehr Berufe in der Region möglich gemacht werden. Für die Jugendlichen wäre dies eine enorme finanzielle und organisatorische Entlastung in ihrer Ausbildung.

*eine Verringerung der Vorgaben für die Mindestschülerzahl der kleinen Grundschulen auf dem LandFür viele Grundschüler in den kleinen Gemeinden auf dem Land würde dies bedeuten, dass sie morgens weniger weite Strecken zur Grundschule zurücklegen müssten und länger schlafen könnten.

*die Stärkung der Schulsozialarbeit durch ein entsprechendes Landesprogramm – Denn Schule hat auch immer eine soziale Dimension und Schülerinnen und Schüler benötigen verlässliche und vertrauensvolle Ansprechpartner in ihrem eigenen Umfeld.

*die Wiedereinführung der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich an der Universität Greifswald In unserer Region gibt es gerade für die math.-nat. Fächer zu wenig Lehrerinnen und Lehrer. Und Lehrer, die vor Ort ausgebildet werden, können wir mit guten Arbeitsbedingungen an unseren Schulen davon überzeugen, in der Region zu bleiben. Dies wäre ein großer Vorteil gegenüber der jetzigen Situation, in der wir gerade die Lehrerinnen und Lehrer aus dem math.-nat. Bereich erst einmal für die Arbeit in unserem Landkreis begeistern müssen.

Schließlich liegt mir ein weiterer Punkt ganz besonders am Herzen: Ich bin selber in einer Grenzregion aufgewachsen und möchte die guten Erfahrungen weitergeben, die ich bei Schüleraustauschen im europäischen Ausland gemacht habe. Daher ist mir der Austausch und die Zusammenarbeit mit unserem Nachbarland Polen sehr wichtig. Ich will mich als Landrätin daher persönlich für die Unterstützung und Förderung von Schüleraustauschen und Kontakten zwischen polnischen Schulen und den Schulen in unserem Landkreis engagieren.

Um diese Vorhaben anpacken zu können, ist es dringend geboten, den Bildungsbereich in den direkten Verantwortungsbereich der Landrätin zu holen. Dies wird eine meiner ersten Maßnahmen als Landrätin sein.

Download als PDF:

Bildung-HumboldtGymnasium

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