Dr. Monique Wölk:
„Die Bahnanbindung der Insel Usedom über Karnin ist ein entscheidender Baustein zur langfristigen Lösung der Verkehrsprobleme auf der Insel Usedom. Gemeinsam mit Hoteliers, Tourismusverband und weiteren Akteuren muss ein tragfähiges Verkehrskonzept erarbeitet werden. Ziel muss es sein, mehr Verkehr auf Bus und Bahn zu verlagern.“
Die Frage, wie wir in unserem Landkreis Mobilität sicherstellen, halte ich gerade für unsere ländlich geprägte Region für bedeutsam. Daher habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder die notwendige Instandsetzung unserer Straßen und den Ausbau des Nahverkehrs betont. Gerade den Nahverkehr benötigen wir im Landkreis, um auch denjenigen Mobilität zu ermöglichen, die keinen Führerschein haben oder kein Auto besitzen.
Ein anderes Thema ist in diesem Zusammenhang die Verkehrssituation auf der Insel Usedom und die Frage, wie die Mobilität gerade in den Ferienzeiten auf der Insel aufrecht erhalten werden kann. Klar ist: Mittlerweile gibt es viele Ideen und Ansätze, wie das Problem angegangen werden kann und muss – aber es fehlt der große Wurf und die Umsetzung. Hier ist es Aufgabe der zukünftigen Landrätin, alle Interessengruppen an einen Tisch zu holen und in Abstimmung mit Bürgern, Gemeinden, Hoteliers und Touristikern sowie weiteren Akteuren endlich ein tragfähiges Konzept zur Umsetzungsreife zu bringen.
Ich meine: Die Verkehrssituation auf der Insel lässt sich langfristig und zur Zufriedenheit aller nur mit einem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, also mit einer deutlichen Verlagerung des Verkehrs und der Touristenströme auf Bus und Bahn lösen. Ein entscheidender Baustein dazu ist die Eisenbahnsüdanbindung der Insel über Karnin. Damit wäre eine schnelle und komfortable Bahnanbindung der Insel Usedom an das Festland und an die Fernbahnstrecke in Richtung Berlin gegeben. Man stelle sich einmal vor: Usedom – Berlin oder Berlin – Usedom in zwei Stunden! Touristen könnten auch ohne eigenes Auto auf der Insel mobil sein und mit einem günstigen Touristenticket nicht nur das öffentliche Nahverkehrsangebot, sondern auch Elektrofahrräder oder CarSharing- und Shuttle-Angebote auf der Insel nutzen. Damit könnte die Insel punkten!
Die Bahnstrecke über Karnin hätte den weiteren Vorteil, dass dringend benötigte Arbeitskräfte in den Touristengebieten aus dem südlichen Kreisgebiet mit vertretbarem Aufwand zum Beispiel die Kaiserbäder erreichen könnten.
Wie wichtig die Lösung der Verkehrsprobleme für die Usedomer Bürgerinnen und Bürger, für die örtlichen Betriebe und für die Dienstleister auf der Insel ist, hat auch der öffentliche Brief von Usedomer Bürgermeistern an das Land im Frühjahr deutlich gemacht. Nur eine Kombination aus verbesserter Bahnanbindung, ggf. auch einer Autofährverbindung nach Peenemünde, eines wirkungsvollen Ausbaus des Nahverkehrs und zusätzlicher Mobilitätsangebote auf der Insel in Abstimmung mit den Gemeinden und Tourismusanbietern, kann zu einer langfristigen Lösung der Problemlage beitragen.
Als Landrätin werde ich mich für solch ein Konzept engagieren. Solch ein Konzept muss zusätzlich auch eine substanzielle Einschränkung des LKW-Verkehrs von und auf die Insel Usedom und die Errichtung von Kreisverkehren beinhalten.
Download als PDF: KarninerBruecke-VerkehrsProbleme-Usedom