Aktuelle Stunde zu KiTa-Plätzen in der Greifswalder Bürgerschaft

Dr. Monique Wölk:

„Aktuelle Stunde zu KiTa-Plätzen in der Greifswalder Bürgerschaft zeigt Handlungsbedarf von Stadt und Landkreis auf. Wir brauchen endlich Lösungen für die Eltern.“

Am 12.04.2018 fand die Aktuelle Stunde der Greifswalder Bürgerschaft zu den fehlenden KiTa-Plätzen in Greifswald statt. Ziel der SPD Fraktion als Antragstellerin für die Aktuelle Stunde war es, über die nächsten Schritte zur Schaffung der dringend benötigten KiTa-Plätze in Greifswald zu debattieren. Hintergrund ist die Vorstellung eines Acht-Punkte Planes bei einem Treffen von Landkreis, Stadt und KiTa-Trägern am 14.03.2018. Da der Landkreis seine Teilnahme an der Aktuellen Stunde kurzfristig abgesagt hatte, stellte Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder den Acht-Punkte Plan vor und präsentierte eine lange Liste vielfältigster Optionen für KiTa-Neubauten in der Stadt vor.

Bei der Sitzung wurde deutlich, dass sich die Annahmen von Stadt und Landkreis zur Anzahl der fehlenden KiTa-Plätze stark unterscheiden. Sollten die potenziellen Vorhaben zu KiTa-Neubauten und Kapazitätserweiterungen in Greifswald sämtlich umgesetzt werden, könnte das Problem der fehlenden KiTa-Plätze bereits in zwei Jahren gelöst sein, so der OB.

Hierzu erklärt Dr. Monique Wölk, Mitglied der Greifswalder Bürgerschaft und Landratskandidatin: „Wir brauchen nun schnell Klarheit über die Zahlen, damit wir den tatsächlichen Bedarf an KiTa-Plätzen in Greifswald kennen. Sollte der Landkreis mit seiner Einschätzung Recht haben, wird es auch bei einer Verwirklichung aller angedachten Bauvorhaben schwierig, genügend KiTa-Plätze in Greifswald zu schaffen. Der Acht-Punkte Plan beinhaltet neben dem Vorschlag, durch eine Modulbauweise zukünftige KiTa-Neubauten schneller als bisher umzusetzen, vor allem lang bekannte, organisatorische Ideen, um die Platz-Kapazitäten der KiTas zu erhöhen oder eine engere Kooperation zwischen der Tagespflege (Tagesmütter) und den bestehenden KiTas zu ermöglichen. Neu ist lediglich die Idee, die Kinder mittels eines „Shuttle-Service“ auf KiTas im Greifswalder Umland zu verteilen.“

Erik von Malottki, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Greifswalder SPD sagt dazu: „Darüber muss ein offener Dialog mit den Eltern geführt werden, bei dem die Vor- und Nachteile einzelner Lösungen diskutiert werden. Dies sieht auch der Bürgerschaftsbeschluss vom Februar 2018 vor: Hierin wird explizit ein öffentlicher KiTa-Gipfel gefordert, auf dem die aktuellen Probleme, die Erwartungen der Eltern und auch die bestehenden Lösungsansätze auf den Tisch kommen. Ich freue mich, dass der Oberbürgermeister die Durchführung dieser Veranstaltung und den Dialog mit den Eltern jetzt zugesagt hat.“

Dr. Monique Wölk erklärt weiter: „Mir ist es wichtig, dass wir bei der Lösung der Probleme vorankommen. Aus meiner Sicht bleiben die präsentierten Lösungsvorschläge hinter den Erwartungen der Eltern und den Notwendigkeiten vor Ort zurück. Zudem hat sich bisher – trotz der bekannten Probleme – noch nicht viel getan, um die von Eltern seit langem bemängelte Transparenz bei der Vergabe von KiTa-Plätzen zu erhöhen. Auch das dazu bereitstehende KiTa-Portal wird immer noch nicht von allen KiTa-Trägern genutzt. Hier sehe ich eine gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten und besonders eine Verantwortung des Landkreises, endlich aktiv zu werden.“

„Wir werden weder in der Stadt, noch im Landkreis der Frage ausweichen können, ob und wieviel es uns wert ist, für ausreichende und vor allem gute KiTa-Plätze entsprechende Finanzmittel bereit zu stellen. Seitens der Stadt geht es dabei sowohl um die vergünstigte Bereitstellung von Räumlichkeiten und zweckgebundenen Flächen für KiTa-Neubauten, als auch um die Einstellung weiterer KiTa-Betreuerinnen und -betreuer im Eigenbetrieb: Unsere KiTas sind bereits jetzt ausgelastet. Wenn mehr Kinder betreut werden sollen, muss auch eine Ausweitung der Kapazitäten beim Personal stattfinden. Das steht für mich außer Frage“, so Dr. Monique Wölk.

Weiter stellt sie fest: „Auch seitens des Landkreises sehe ich die Verantwortung in zweierlei Hinsicht: in einer direkten, finanziellen Unterstützung der Städte und Gemeinden sowie der freien Träger bei der Erweiterung und beim Neubau von KiTas über die Weitergabe von Fördermitteln hinaus; und bei den Verhandlungen von Leistungsvereinbarungen. Viele KiTa-Träger stellen einen steigenden Betreuungsbedarf der Kinder in ihren Einrichtungen fest. Um die Qualität der Kinderbetreuung auf dem derzeitigen Niveau aufrecht zu erhalten, muss über eine Absenkung der vereinbarten Auslastungsquote nachgedacht werden.

Ich fordere alle Beteiligten auf, sich an der Erarbeitung eines stichhaltigen Maßnahmeplans bis zum Sommer dieses Jahres zu beteiligen, um eine schnelle Lösung zur Schaffung der benötigten KiTa-Plätze zu finden und dabei die Eltern sowie die Öffentlichkeit zu beteiligen. Dieser Plan muss aus meiner Sicht folgende Punkte umfassen:

  • die finanzielle Unterstützung der freien Träger bei geplanten Bauvorhaben,
  • eine Kapazitätserweiterung im Eigenbetrieb „Hanse Kinder“ der Stadt,
  • die Umsetzung des Prinzips „kurze Beine – kurze Wege“,
  • Gespräche mit dem Sozialministerium M-V über die Deckung des Bedarfs an zusätzlichen Erzieherinnen und Erziehern,
  • eine aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit von Tagespflege und KiTa,
  • eine Klärung der tatsächlichen Bedarfe an Krippen-, KiTa- und Hortplätzen für die nächsten fünf Jahre in Greifswald,
  • eine umfassende Beteiligung aller KiTa-Träger am KiTa-Portal,
  • ein transparentes und verbindliches Anmelde-System mit Hilfe des KiTa-Portals.“

Abschließend fordert Monique Wölk: „Wir brauchen endlich Lösungen für die Eltern. Schuldzuweisungen, die in die Vergangenheit gerichtet sind, und Kompetenzgerangel helfen niemandem weiter.“

Download als PDF:

KiTa-Plaetze-in-HGW_AktuelleStd

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